Mykotherapie und Mykomolekulare Therapie:

Aktuelle Forschungsergebnisse zu Vitalpilzen/Medizinalpilzen und weiteren naturheilkundlichen Therapeutika

 

 

Cordyceps als Schutz bei der Koronarangiographie?

Bei Patienten mit Angina pectoris werden oft die Herzkranzgefäße untersucht, um Verengungen zu finden. Dazu wird ein Katheter eingeführt, der von der Leiste aus bis zum Herzen geschoben wird. Durch den Katheter wird ein Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße gespritzt, um bestehende Verengungen in den Blutgefäßen sichtbar zu machen.

Leider kann es durch die Kontrastmittel zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion (Kontrastmittelnephropathie) kommen. Die Zahlen zur Häufigkeit hängen von den Vorerkrankungen ab: Es sind etwa 2% der Allgemeinbevölkerung betroffen, aber bis zu 50% der Patienten, die sowieso an einer fortgeschrittenen Nierenschwäche leiden. Offenbar ist oxidativer Stress eine der Ursachen für die Entstehung von Kontrastmittelnephropathien. In einer chinesischen Studie wurde jetzt untersucht, ob eine Gabe von Raupenpilz (Cordyceps sinensis) dabei helfen kann, eine Kontrastmittelnephropathie zu verhindern.

Dazu wurden 103 Patienten mit stabiler Angina pectoris in zwei Gruppen aufgeteilt, die an den drei Tagen vor und nach der Untersuchung unterschiedliche Medikamente bekamen. Die 51Patienten der ersten Gruppe bekamen die übliche Basistherapie (Flüssigkeit, Thrombozytenaggregationshemmer, Statine und Antikoagulation). Die 52 Patienten der zweiten Gruppe bekamen stattdessen ein Cordyceps-Präparat (Corbrin-Kapseln, Inhaltsstoff: fermentiertes Cordyceps-Pulver).

Eine Kontrastmittelnephropathie trat bei insgesamt neun der 103 Patienten auf: 6x in der Basisgruppe und 3x in der Cordyceps-Gruppe. Der Unterschied sieht auf den ersten Blick deutlich aus, fällt allerdings bei strengen statistischen Berechnungen unauffälliger aus. Anders ausgedrückt: der Unterschied ist nicht signifikant.

Vor der Kontrastmitteluntersuchung und einen Tag danach wurden mehrere Blutwerte gemessen, deren Ansteigen auf eine Schädigung von Nierengewebe hinweisen:

  • KIM-1
  • NGAL
  • Interleukin 18

Die Blutwerte waren in der Cordyceps-Gruppe signifikant niedriger. Die Autoren schlussfolgern vorsichtig, dass die Einnahme von Cordyceps vor einer Koronarangiographie möglicherweise Nierenschäden verhindern könnte.


Quelle: Kai Zhao, Yongjian Li, Hong Zhang: Role of Dongchongxiacao (Cordyceps) in prevention of contrast-in- duced nephropathy in patients with stable angina pectoris. J Tradit Chin Med 2013 June 15; 33(3): 283-286.

 

 

Cordyceps sorgt für längeres Überleben mit Leberkrebs

Leberzellkarzinome haben keine besonders gute Prognose. Sie sprechen nur schlecht auf Zytostatika an, weshalb die Therapie oft in einer Leberteilresektion besteht. In vielen Fällen entsteht ein Leberkrebs bei Menschen mit einer vorgeschädigten Leber. Die durchschnittliche Überlebenszeit ohne Therapie liegt bei etwa 6 Monaten, Leberzellkarzinome sind weltweit die dritthäufigste Todesursache.
Eine aktuelle Studie aus Japan zeigt, dass naturheilkundliche Behandlungen ausgesprochen wirkungsvoll sein können. Die Autoren behandelten 101 Patienten, bei denen Leberzellkarzinome unterschiedlicher Stadien (von Carcinoma in situ bis zu Terminalstadien) diagnostiziert worden waren. Die Patienten wurden unterschiedlich behandelt; zur Auswahl standen zwölf Naturheilmittel. An erster Stelle nennen die Autoren Cordyceps sinensis, gefolgt u.a. von verschiedenen asiatischen Heilpflanzen-Extrakten (teilweise Kombinationen), natürlichen Antioxidantien, südamerikanischen Kräuter-Extrakten und Agaricus-Extrakt.
Die Patienten (67 Männer und 34 Frauen, Durchschnittsalter 67,2 Jahre) hatten unterschiedliche Grunderkrankungen: am häufigsten bestand eine Leberzirrhose (84%), gefolgt von Hepatitis C (63%) und Hepatitis B (18%) oder Metastasen (9%). Manche Patienten waren bisher gar nicht behandelt worden (27%), andere hatten ein Rezidiv nach einer Resektion (20%), die größte Gruppe hatte sich einer transarteriellen Chemoembolisation unterzogen (50%). Hinzu kamen Patienten, bei denen eine Radiofrequenzablation (28%), eine perkutane Ethanol-Injektionstherapie (15%) oder eine Chemotherapie (14%) durchgeführt worden war.
Die Behandlungsdauer variierte stark: Sie wurden über einen Zeitraum von weniger als einem Monat bis hin zu über 100 Monaten behandelt. Cordyceps gehörte zu den sechs häufig eingesetzten Naturheilmitteln. Normalerweise bekamen die Patienten zu Anfang zwei oder drei Mittel, 50 Patienten nahmen allerdings vier oder mehr Mittel ein. In der Auswertung zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang: Je mehr Mittel ein Patient einnahm, desto länger die Überlebenszeit. Die durchschnittliche Überlebensdauer für die 51 Patienten, die bis zu drei Mittel einnahmen, lag bei 6,4 Monaten. Die anderen 50 Patienten (mindestens 4 Mittel) lebten durchschnittlich 40,2 Monate lang weiter!
Interessant ist auch die Rolle von Cordyceps. Die Autoren erklären, dass die Einnahme des Raupenpilzes für eine dramatische Verbesserung der Überlebenszeit sorgte: Wer Cordyceps bekam, hatte eine durchschnittliche Überlebensdauer von 42,7 Monaten. Die Patienten ohne Cordyceps-Einnahme lebten dagegen nur noch durchschnittlich 15,7 Monate.
Quelle: Niwa Y, Matsuura H, Murakami M, Sato J, Hirai K, Sumi H: Evidence That Naturopathic Therapy Including Cordyceps sinensis Prolongs Survival of Patients With Hepatocellular Carcinoma. Integr Cancer Ther. 2012 Apr 26. [Epub ahead of print]

 

Medizinalpilze und HIV: tolle Ergebnisse einer Pilotstudie

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem HI-Virus sinkt zwar, Entwarnung kann aber trotzdem nicht gegeben werden: Weltweit gibt es rund 33 Millionen HIV-infizierte Menschen, in Deutschland sind ungefähr 73.000 Menschen betroffen. Wann die Infektion zu einer Erkrankung führt, ist individuell unterschiedlcih. Es wird davon ausgegangen, dass ein starkes Immunsystem sich positiv auswirkt.
In diesem Zusammenhang wurde jetzt ein Medizinalpilz-Produkt aus den Vereinigten Staaten namens Immun Assist 24/7 untersucht. Es enthält Extrakte aus Shitake, Maitake, Ling Zhi, Yun Zhi, Cordyceps und ABM. Im Sunyani Regional Hospital Ghana wurde eine Studie mit acht HIV-infizierten Menschen durchgeführt und untersucht, wie sich ihre CD4 + T-Lymphozyten veränderten.
Die Probanden bekamen täglich drei Tabletten Immune Assist 24/7 (2,4g/Tag). Blutproben wurden an Tag 1, Tag 30 und Tag 60 entnommen. Die Einnahme zusätzlicher antiretroviraler Medikamente war nicht erlaubt.
Die Studie ergab, dass das Pilzprodukt bei allen Patienten für signifikant erhöhte CD4 + T-Lymphozyten-Werte sorgte. Ob das Medizinalpilz-Produkt auch Auswirkungen auf andere Parameter des Immunsystems hatte, wurde nicht untersucht.
Bei einem Patienten stieg die CD4 + T-Lymphozytenzahl von 4 (Tag 1) bis auf 170 Zellen (Tag 60): das entspricht einer Steigerung von mehr als 4000 Prozent! Bei einem anderen Patienten erhöhte sich die CD4-Zellzahl im selben Zeitraum von 88 auf 470 Zellen. Und selbst bei den Patienten mit den höchsten CD4 +-Ausgangswerten (etwa 800) gab es eine signifikante Erhöhung der CD4 +-Zellen.
Die Autoren beurteilen diese ersten Ergebnisse verständlicherweise als vielversprechend!
Quelle: Adotey G, Quarcoo A, Holliday JC, Fofie S, Saaka B: Effect of immunomodulating and antiviral agent of medicinal mushrooms (immune assist 24/7) on CD4+ T-lymphocyte counts of HIV-infected patients. Int J Med Mushrooms. 2011;13 (2): 109-13.

 

Laborstudie: Ganoderma gegen Eierstockkrebs!

Es gibt viele Studien, die sich mit den krebshemmenden Eigenschaften von Ganoderma lucidum (häufig auch als Ling Zhi bezeichnet) befassen. Eine aktuelle Laboruntersuchung hat sich erstmalig speziell mit Eierstockkrebszellen beschäftigt. Diese Krebsart (auch epitheliales Ovarialkarzinom oder abgekürzt EOC genannt) wird häufig leider erst entdeckt, wenn die Erkrankung schon weit fortgeschritten ist. Der Tumor bildet schnell Metastasen, die sich vor allem in der Bauchhöhle ausbreiten. Üblicherweise wird Eierstockkrebs mit Cisplatin behandelt. Allerdings ist die Entwicklung von Resistenzen häufig: die Krebszellen reagieren dann nicht mehr auf die Chemotherapie.
In dieser Studie wurde jetzt untersucht, ob Ganoderma lucidum die Aktivität der Eierstockkrebszellen reguliert. Dabei wurde festgestellt, dass Ganoderma lucidum bei mehreren EOC-Krebszelllinien für einen starken Rückgang der Zellzahlen sorgte. Dieser Effekt war dosisabhängig, d.h. je mehr Ganoderma-lucidum-Extrakt, desto weniger Krebszellen zeigten sich unter dem Mikroskop – unabhängig davon, ob die Krebszellen Resistenzen gegenüber Chemotherapeutika entwickelt hatten oder nicht.
Die Wirkung von Cisplatin auf die Krebszellen wurde durch Ganoderma lucidum verstärkt, die Apoptose (Zell-Selbstmord) wurde häufiger.
Die Autoren zeigen sich zufrieden mit den Ergebnissen. Sie gehen davon aus, dass Ganoderma lucidum auf mehreren Ebenen Anti-Tumor-Effekte auf Eierstockkrebszellen ausübt und außerdem die Empfindlichkeit der Krebszellen auf Cisplatin erhöhen kann.
Quelle: Zhao S, Ye G, Fu G, Cheng JX, Yang BB, Peng C: Ganoderma lucidum exerts anti-tumor effects on ovarian cancer cells and enhances their sensitivity to cisplatin. Int J Oncol. 2011 May;38(5):1319-27. doi: 10.3892/ijo.2011.965. Epub 2011 Mar 8.

 

Cordyceps nach Herztransplantation?

Nach Herztransplantationen kommt es leider immer wieder zu einer typischen Art der Arterienverkalkung, die auch Graft-Arteriosklerose genannt wird. Fünf Jahre nach dem Einsetzen eines neuen Herzens haben mehr als die Hälfte der Patienten so eine Form von Verengung der Gefäße. Dies ist eine der Haupttodesursachen nach Herztransplantationen.
Eine chinesische Forschergruppe untersuchte jetzt im Laborversuch, ob die Gabe von Cordyceps-Extrakt diese Form von Arteriosklerose aufhalten kann. Dazu nutzten sie Laborratten, denen Aortengewebe übertragen worden war. Die eine Rattengruppe bekam Cordyceps-Extrakt (0,5, 1, 2 und 5mg pro kg Körpergewicht), die andere eine Salzlösung. Nach 60 Tagen wurden die Gefäßwände gemessen und verglichen. Es zeigte sich, dass in der Kontrollgruppe die Gefäßwände am dicksten waren (11.42 ± 2.67 μm). Bei den Ratten, die Cordyceps bekommen hatten, waren die Gefäßwände dagegen deutlich dünner (8.27 ± 1.95 μm bei 0.5 mg/kg und 3.69 ± 1.43 μm bei 1 mg/kg).
Cordyceps-Extrakt könnte also eine erfolgreiche Möglichkeit sein, die Entwicklung von Graft-Arteriosklerose nach Herztransplantationen zu verhindern.
Quelle: Zhang Y, Yang M, Gong S, Yang Y et al.: Cordyceps sinensis Extracts Attenuate Aortic Transplant Arteriosclerosis in Rats. J Surg Res. 2011 Mar 21. [Epub ahead of print]

 

AbM bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen: Entzündungszeichen gehen zurück

Hat jemand einfach nur einen nervösen Darm oder liegt bei ihm eine chronisch entzündliche Darmerkrankung vor? Blut- und Stuhluntersuchungen helfen dabei, dies zu klären. Im Stuhl ist nämlich ein Eiweißstoff namens Calprotectin enthalten. Normalerweise sind es etwa 10-31 µg/g Stuhl. Bei Tumoren und Infekten steigt der Wert (40-240 µg/g Stuhl), noch höher sind die Werte oft bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie M. Crohn (62-320 µg/g Stuhl) und Colitis ulcerosa (151-167 µg/g Stuhl).
In einer Studie mit gesunden Freiwilligen war schon festgestellt worden, dass die Calprotectin-Werte sanken, wenn AbM-Extrakt (Extrakt aus Royal Sun Agaricus auch Agaricus blazei Murill) eingenommen wurde. Jetzt wurde getestet, ob dies auch auf Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zutrifft. Die Ausgangswerte (Calprotectin und 17 Interleukine) wurden gemessen. Anschließend bekamen elf Patienten mit Morbus Crohn und zehn Patienten mit Colitis ulcerosa täglich 60ml des Extraktes. Die Blutwerte zeigten, dass die Entzündungswerte in beiden Patientengruppen zurückgegangen waren. Die Calprotectin-Werte in der Stuhluntersuchung waren nur in der Gruppe der Patienten mit Colitis ulcerosa zurückgegangen. 
Nebenwirkungen waren nicht aufgetreten.

Quelle: Førland DT, Johnson E, Saetre L, Lyberg T, Lygren I, Hetland G: Effect of an extract based on the medicinal mushroom Agaricus blazei Murill on expression of cytokines and calprotectin in patients with ulcerative colitis and Crohn's disease.
Scand J Immunol. 2011 Jan; 73 (1): 66-75.

 

Maitake hilft gegen unerwünschte Kinderlosigkeit!

Wenn das Wunschkind nicht kommen will, ist die Ursache oft ein Ausbleiben des Eisprunges bei Frauen, die unter einem polyzystischen Ovarialsyndrom leiden. Bei ihnen besteht typischerweise auch eine Insulinresistenz. Deshalb werden oft Insulin-sensibilisierende Medikamente eingesetzt, um den Eisprung auszulösen. Kürzlich wurde berichtet, dass ein Maitake-Extrakt die Insulinresistenz verbessert. Deshalb wurde in drei japanischen Kliniken eine Studie mit 80 Frauen durchgeführt, die unter einem polyzystischen Ovarialsyndrom litten. 
Normalerweise wird zur Auslösung eines Eisprungs Clomiphencitrat gegeben, eine Art künstliches Östrogen. Mit dieser Behandlung wurde die Gabe von Maitake-Extrakt verglichen.
72 neue Patienten wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Maitake-Extrakt oder Clomiphencitrat bis zu 12 Wochen. 18 Frauen bekamen wegen bekanntem Nichtansprechen auf die Therapie mit Maitake oder Clomiphencitrat eine Kombinationstherapie beider Substanzen (bis zu 16 Wochen). Acht Patientinnen, bei denen die Clomiphencitrat-Behandlung in der Vergangenheit gescheitert war, erhielten die Kombinationstherapie von Anfang an. Der Eisprung wurde sonographisch beurteilt.
Die Ergebnisse: Die Daten von 26 Frauen in der Maitake-Gruppe und 31 in der Clomiphencitrat -Gruppe konnten ausgewertet werden. In der Maitake-Gruppe kam es bei 76,9 Prozent (20 von 26 Frauen) und in der Clomiphencitrat-Gruppe bei 93,5 Prozent der Frauen (29 von 31) zu einem Eisprung. In der Kombinationstherapie zeigten fast alle Patientinnen einen Eisprung: alle sieben Patientinnen, denen die Maitake-Monotherapie nicht geholfen hatte und sechs von acht Patientinnen, bei denen die Clomiphencitrat-Therapie erfolglos gewesen war.
Die Studie zeigt also, dass Maitake-Extrakt alleine oder zusätzlich zur Clomiphencitrat-Behandlung nützlich sein kann, um einen Eisprung bei Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom auszulösen.
Quelle: Chen JT, Tominaga K, Sato Y, Anzai H, R. Matsuoka: Maitake mushroom (Grifola frondosa) extract induces ovulation in patients with polycystic ovary syndrome: a possible monotherapy and a combination therapy after failure with first-line clomiphene citrate. J Altern Complement Med. 2010 Dec; 16 (12) :1295-9.

Archiv

 

Aphthen? Quercetin!

Auricularia hilft den Herzen alter Mäuse

Fit im Alter: Cordyceps-Extrakt!

Weniger Hitzewallungen durch Traubensilberkerze

Maitake: Hilfe für M. Crohn und Colitis ulcerosa?

Polyporus – eine Alternative zu Furosemid?

Verstärkt Maitake die Wirkung von Warfarin?

Mit Hericium gegen Angst und Depression

Ling Zhi: ein natürliches Anti-Aging-Mittel!

Invasiven Blasenkrebs mit Maitake und Vitamin C behandelt

Hoffnung für Parkinson-Patienten

Krebs bei Hunden: Medizinalpilze wirken!

Chinesische Studie: Pilze und Grüner Tee reduzieren das Brustkrebsrisiko

Die Allergologen entdecken die Medizinalpilze!

Diabetes: Testsieger Coprinus

Hericium wirkt gegen Gedächtnisstörungen

Wenn es nur noch tröpfelt... Heilpilze bei Prostatabeschwerden

Metformin? Vitamin B12 substituieren!

Können Asthmatiker aufatmen? Medizinalpilze bei Asthma

ABM bietet neue Chancen für Typ-2-Diabetiker!

Fallbericht: Ling Zhi in elf Tagen erfolgreich gegen Magenkrebs!

Maitake contra Blasenkrebs

Kinderlähmung - ABM statt Impfung?

Warum macht Ling Zhi müde?

Prostatakrebs: Ling Zhi als natürlicher Hormonhemmer

 

 

Aphthen? Quercetin!

Aphthen sind häufig wiederkehrende schmerzhafte Veränderungen auf der Schleimhaut im Mund. „Mundfäule“ (Stomatitis aphthosa oder Gingivostomatitis herpetica) nennt man das gleichzeitige Auftreten mehrerer Aphthen im Rahmen einer Herpes-Infektion. 
In einer Studie mit 40 männlichen Patienten wurde kürzlich untersucht, wie sich Quercetin auf kleinere Aphthen auswirkt. Dazu bekamen die 20 Patienten der Gruppe 1 dreimal täglich Benzydamin Hydrochlorid Mundwasser. Die 20 Patienten der zweiten Gruppe betupften dreimal täglich ihre Ahthen mit Quercetin-Creme. 
In der Quercetin-Gruppe zeigten sich Schmerzreduktion und vollständige Heilung bei sieben Patienten schon nach 2-4 Tagen, nach 7-10 Tagen waren alle wieder gesund. Die Geschwüre in der Quercetin-Gruppe waren nach zehn Tagen durchschnittlich kleiner als in der Mundwasser-Gruppe. 
Das Fazit der Autoren lautet, dass Quercetin sicher, gut verträglich und sehr wirksam ist, eine vielversprechende neue, unterstützende Behandlung zur Heilung von Aphthen.

Quelle: Hamdy AA, Ibrahem MA: Management of aphthous ulceration with topical quercetin: a randomized clinical trial. J Dent Contemp Pract. 2010 Jul 1, 11 (4): E009-16.

 

Auricularia hilft den Herzen alter Mäuse

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Herzkrankheiten, für Erkrankungen der Herzkranzgefäße und für Herzschwäche zum Beispiel. In einer Studie mit Labormäusen wurde jetzt untersucht, ob der Vitalpilz Auricularia Auricula (Judasohr) die Herzfunktion verbessert. Gealterte Mäuse bekamen deshalb 40 Tage lang Polysaccharide aus Auricularia. 
Typischerweise verändern sich nicht nur bei alternden Mäusen bestimmte Laborwerte: das Immunsystem wird schwächer, die Aktivitäten der Antioxidantien nehmen ab und die Pumpleistung des Herzens geht zurück. Vor der Studie wurden diese Laborwerte gemessen. Nach den vier Wochen hatten sich alle Messgrößen verbessert. 
Die Autoren gehen davon aus, dass die Polysaccharide aus Auricularia eine starke antioxidative Wirkung haben, die zu einer verbesserten Herzfunktion führt.
Quelle: Wu Q, Tan Z, Liu H, Gao L et al.: Chemical characterization of Auricularia auricula polysaccharides and its pharmacological effect on heart antioxidant enzyme activities and left ventricular function in aged mice. Int J Biol Macromol. 2010 Apr 1;46(3):284-8. Epub 2010 Jan 25.

 

Fit im Alter: Cordyceps-Extrakt!

Ältere Menschen leiden häufig unter einer nachlassenden körperlichen Leistungsfähigkeit: die körperliche Belastbarkeit nimmt ab und man wird schneller kurzatmig, wenn man sich anstrengt. 
Jetzt wurde in einer Pilotstudie untersucht, welche Wirkung die Einnahme eines Cordyceps-Extraktes auf gesunde ältere Menschen hat. Dazu bekamen 20 Probanden zwischen 50 und 75 Jahren zwölf Wochen lang entweder 333mg Cordyceps-Extrakt oder eine Placebo-Kapsel. Zu Beginn und bei Ende der Studie wurden Tests auf dem Fahrradergometer und Laboruntersuchungen durchgeführt. Zur Beurteilung der Dauerleistungsfähigkeit wurden zwei Kriterien herangezogen: die aerobe und die anaerobe Schwelle. 
Die aerobe Schwelle stellt die Belastungshöhe dar, von der an die Energiebereitstellung rein unter der Verbrennung von Sauerstoff abläuft. Oberhalb der anaeroben Schwelle müsste der der Körper für die Energiegewinnung mehr Sauerstoff aufnehmen, als er tatsächlich aufnehmen kann. Zur Lösung des Dilemmas geht der Körper eine Sauerstoffschuld ein; die Verbrennung der Kohlenhydrate im Körper findet nicht mehr vollständig statt, als Endprodukt entsteht Milchsäure (Laktat). Eine längere Belastung oberhalb der anaeroben Schwelle übersäuert den Muskel und führt zum Leistungsabfall. 
Die Probanden in der Pilotstudie zeigten in der Cordyceps-Gruppe eine Erhöhung beider Schwellenwerte (um durchschnittlich 10,5 bzw 8,5 Prozent). In der Placebogruppe gab es dagegen keine wesentlichen Änderungen.
Die vorsichtige Schlussfolgerung lautet: Cordyceps-Extrakt könnte zu einer verbesserten Leistungsfähigkeit und deshalb auch zu gesteigertem Wohlbefinden älterer Menschen beitragen.
Quelle: Steve Chen, Zhaoping Li, Robert Krochmal, Marlon Abrazado, Woosong Kim, Christopher B. Cooper. The Journal of Alternative and Complementary Medicine. May 2010, 16(5): 585-590. doi:10.1089/acm.2009.0226.

 

Weniger Hitzewallungen durch Traubensilberkerze

Frauen, die unter Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen oder Schweißausbrüchen leiden, helfen Extrakte der Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa). Diese Erkenntnis ist nicht neu, jetzt wurde sie aber in einer systematischen Übersichtsarbeit bestätigt. 
Dazu wurden neun randomisierte Studien mit über 1300 PatientInnen ausgewertet. In allen Studien war die Wirkung von Cimicifuga-Präparaten bei Frauen mit postmenopausalen Beschwerden (Wechseljahresbeschwerden also) mit einem Placebo verglichen worden. Allen Studien wurde eine relativ hohe methodische Qualität zugebilligt. Ihre Ergebnisse variierten aber beträchtlich: Sieben Studien zeigten zum Teil deutliche Effekte der Cimicifuga-Präparate, zwei Studien konnten keinen Vorteil erkennen. Insgesamt kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass die Beschwerderate unter Traubensilberkerze im Vergleich zu Placebo um ein Viertel reduziert werden kann. 

Quelle: Shams T, Setia MS, Hemmings R, McCusker J, Sewitch M, Ciampi A: Efficacy of black cohosh-containing preparations on menopausal symptoms: a meta-analysis. Altern Ther Health Med. 2010 Jan-Feb;16(1):36-44.

 

Maitake: Hilfe für M. Crohn und Colitis ulcerosa?

Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen spielt das TNF-Alpha eine wichtige Rolle. Dieses Zytokin ist als Botenstoff des Immunsystems bei Entzündungsreaktionen beteiligt. Wenn irgendwo – beispielsweise in der Darmschleimhaut - eine erhöhte Konzentration von TNF besteht, dann kommt es zu den typischen Entzündungssymptomen wie Schwellung, Röte und Schmerz. Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass eine unzulängliche Aktivierung des Darmimmunsystems und eine zu starke Produktion von pro-entzündlichen Zytokinen in der Darmschleimhaut eine zentrale Rolle bei der Entstehung chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen spielt. 
Der Speise- und Medizinalpilz Maitake (Grifola frondosa) wird traditionell in Asien als Heilpilz eingesetzt, beispielsweise gegen Krebserkrankungen. In einer koreanischen Labor-Untersuchung wurde jetzt der Frage nachgegangen, ob - und - wenn ja - wie dieser Pilz Entzündungsreaktionen etwas entgegensetzen kann. Im Laborversuch war ein Maitake-Extrakt tatsächlich in der Lage, die durch TNF-Alpha angestoßene Entzündungskaskade der menschlichen Darmkrebszellen zu hemmen. In einem Tierversuch bekamen Versuchstiere mit Darmentzündungen fünf Tage lang Maitake-Extrakt. Dadurch nahmen sie wieder an Gewicht zu und es ging den Tieren so gut wie einer Vergleichsgruppe, die Mesalazin (5-ASA) bekommen hatte. 
Die Ergebnisse von Labortests und Tierversuchen dürfen natürlich keinesfalls einfach auf Menschen übertragen werden. Trotzdem: Maitake-Extrakt könnte eine natürliche Alternative für Crohn-Patienten werden!
Quelle: Jong Suk Lee, Su-Young Park, Dinesh Thapa, Mi Kyoung Choi et al: Grifola frondosa water extract alleviates intestinal inflammation by suppressing TNF-α production and its signaling. 2010 Korean Society for Biochemistry and Molecular Biology. Exp Mol Med. 2010 February 28; 42(2): 143–154.

 

Polyporus – eine Alternative zu Furosemid?

Polyporus umbellatus wird in der traditionellen chinesischen Medizin schon lange als Diuretikum eingesetzt. In der Umgangssprache werden Diuretika auch als Wassertabletten bezeichnet. Eingesetzt werden sie mit dem Ziel, durch eine gesteigerte Urinproduktion den Körper bei Herzinsuffizienz, Bluthochdruck oder Ödemen zu entlasten. Normalerweise werden Schleifendiuretika wie Furosemid eingesetzt.
In einem Tierversuch wurde Ratten entweder Furosemid oder Polyporus-Extrakt verabreicht, danach wurde ihre Urinproduktion gemessen. Das Ergebnis war verblüffend: Vier Stunden nach einer Einmaldosis von Polyporus war die Urinproduktion signifikant erhöht, 24 Stunden danach war die Urinmenge der Polyporus-Tiere ebenso hoch wie die der Furosemid-Ratten. Nach acht Tagen hatten beide Substanzen zu einer gesteigerten Diurese geführt. Die Forscher nehmen an, dass Polyporus den Wasserkanal Aquaporin-2 über V2R herunterreguliert. 

Quelle: Guowei Zhanga, Xing Zeng, Ling Hana, Jian-an Weia and Haiding Huanga: Diuretic activity and kidney medulla AQP1, AQP2, AQP3, V2R expression of the aqueous extract of sclerotia of Polyporus umbellatus FRIES in normal rats. Journal of Ethnopharmacology 2010; Article in Press. doi:10.1016/j.jep.2010.01.032, © 2010 Published by Elsevier Ireland Ltd.

 

Verstärkt Maitake die Wirkung von Warfarin?

Patienten mit einer Neigung zur verstärkten Bildung von Blutgerinnseln bekommen häufig Marcumar oder Warfarin. Diese Medikamente vermindern die Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Meistens handelt es sich um Patienten mit Erkrankungen der Herzklappen oder künstlichen Herzklappen, um Patienten mit Vorhofflimmern, Patienten nach Herzinfarkt oder nach Lungenembolie. 
Zur Kontrolle der Gerinnungswerte wurde früher der Quickwert eingesetzt, heute hat sich international der INR-Wert (International Normalized Ratio) als Maßstab für die Stärke der Gerinnungshemmung durchgesetzt. 
Der INR-Wert eines Menschen mit gesunder Blutgerinnung liegt bei 1. Ein Wert von 2 entspricht einer doppelt so langen Gerinnungszeit, bei einem Wert von 3 ist die Gerinnungszeit verdreifacht. Ein Quickwert zwischen 5 und 10 Prozent entspricht einem INR-Bereich von 4,5 bis 2,5. Angestrebt wird bei Patienten, die Blutverdünner wie Marcumar oder Warfarin bekommen, üblicherweise ein INR zwischen 2,0 und 3,5.
Eine Bericht aus Colorado, USA, zeigt jetzt, dass der INR-Wert möglicherweise auch durch Maitake beeinflusst werden könnte.
Ein 79-jähriger Mann mit frisch diagnostiziertem Vorhofflimmern und metastasiertem Harnblasenkarzinom begann eine blutverdünnende Therapie mit Warfarin. Die Dosis wurde angepasst, bis er einen INR-Wert zwischen 2 und 3 erreichte. Dosis und INR-Werte waren zwei Monate lang stabil. Ohne Rücksprache mit den Ärzten begann der Patient dann mit der Einnahme von Maitake-Extrakt. Eine Woche später lag der INR-Wert bei 5,1. Der Patient hatte keine Blutungen bemerkt und auch die Warfarindosis nicht verändert. 
Für die behandelnden Ärzte ist eine Wechselwirkung zwischen Warfarin und Maitake wahrscheinlich. 
Die Blutgerinnung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Alkoholkonsum beispielsweise kann den Magen reizen und die Leberfunktion beeinträchtigen, sodass sich die Blutungsneigung im Magen-Darmtrakt erhöht. Auch für hoch dosierte Extrakte aus Knoblauch, Ginseng oder Ingwer wird vermutet, dass sie die Gefahr einer Blutungsneigung unter Warfarin oder Marcumar erhöhen. Aber auch Krebserkrankungen können die Blutgerinnung verändern. 
Für Mykotherapeuten ist es in jedem Fall wichtig, die INR-Werte von Patienten unter Warfarin- oder Marcumar-Therapie genau zu beobachten und zu dokumentieren.

Quelle: Hanselin MR: INR Elevation with Maitake Extract in Combination with Warfarin. The Annals of Pharmacotherapy 2010; 44: 223.

 

Mit Hericium gegen Angst und Depression

Aus dem Fruchtkörper und Myzel von Hericium Erinaceus lassen sich zwei interessante Substanzen isolieren: Hericenone und Erinacine. Beide stimulieren ein bestimmtes Protein: den Nervenwachstumsfaktor (engl.: nerve growth factor, Beta-NGF). Dieses Eiweiß spielt eine wichtige Rolle für das Funktionieren der Nerven. Wenn beispielsweise durch eine Schnittverletzung Nerven verletzt werden, sorgt der Nervenwachstumsfaktor dafür, dass es zu einem Aussprossen kommt. Weil Hericium über die Hericenone und Erinacine auf den Nervenwachstumsfaktor wirkt, gingen die Autoren dieser Studie der Frage nach, ob der Medizinalpilz Auswirkungen auf die Gehirnfunktion und das vegetative Nervensystem haben könnte. Zur Erinnerung: das vegetative Nervensystem steuert beispielsweise Herzschlag, Atmung, Blutdruck, Verdauung, Sexualorgane, Schweißdrüsen und Stoffwechsel.
Die Autoren teilten 30 Frauen mit verschiedenen Befindlichkeitsstörungen (Alter 41-49 Jahre) in zwei Gruppen auf. Gruppe A erhielt vier Wochen lang 4x täglich 0,5g Hericium-Pulver, Gruppe B bekam ein Placebo. Alle Frauen füllten Fragebögen zu ihrer Befindlichkeit aus.  Mit verschiedenen Tests wurde anschließend geprüft, welche Befindlichkeitsstörungen sich wie verändert hatten. Dabei zeigten sich in der Hericium-Gruppe deutliche Verbesserungen: Verschiedene Wechseljahresbeschwerden, in erster Linie Depressionen/Verstimmungen und Ängste gingen zurück.
Weitere Studien sind laut Aussage der Autoren nötig, um die Wirkungsweise genauer zu erforschen. Sie gehen aber davon aus, dass die Wirkung von der Stimulation des Nervenwachstumsfaktors ausgeht.
Quelle: Mayumi NAGANO, Kuniyoshi SHIMIZU, Ryuichiro KONDO, Chickako HAYASHI, Daigo SATO, Katsuyuki 
KITAGAWA, and Koichiro OHNUKI: Reduction of depression and anxiety by 4 weeks Hericium erinaceus intake 
Biomedical Research 31 (4) 231-237, 2010

 

Ling Zhi: ein natürliches Anti-Aging-Mittel!

Das Stichwort Anti-Aging geistert seit Jahren durch die Presse. Hormone und Nahrungsergänzungsmittel sollen den Alterungsprozess aufhalten, für jugendliches Aussehen und geistige Frische sorgen. Eine indische Untersuchung könnte in dieser Szene für Aufruhr sorgen: Ausgerechnet ein Medizinalpilz zeigt spannende Ergebnisse in der „Behandlung“ alternder Mäuse. Genauer gesagt: Es ging um Ganoderma lucidum und um alternde Mitochondrien. 
Mitochondrien haben zwar nur die Größe von Bakterien, sie sind aber für alle Lebewesen als Zellkraftwerke oder Energiegeneratoren wichtig. Jede Körperzelle enthält viele Hundert Mitochondrien, die für die Aufrechterhaltung des zellulären Energiestoffwechsels sorgen. Allerdings ist das Erbmaterial der Mitochondrien durch hochreaktive Sauerstoffverbindungen wie Wasserstoffperoxid besonders gefährdet. Sie werden während des Energiestoffwechsels in den Mitochondrien gebildet, ein Abfallprodukt der Stoffwechselaktivität sozusagen. Diese hochreaktiven Sauerstoffverbindungen bewirken Informationsverluste der DNA, so dass die Leistungsfähigkeit der Mitochondrien mit zunehmendem Lebensalter sinkt: der Alterungsprozess läuft.
Ein Gegenspieler der Alterung ist das reduzierte Glutathion. Es kann freie Radikale „entschärfen“ und so dafür sorgen, dass die hochreaktiven Sauerstoffverbindungen weniger Schaden anrichten. 
In der indischen Studie wurden alternde Mäuse mit Ganoderma lucidum gefüttert. Das Resultat kann sich sehen lassen: Das reduzierte Glutathion erhöhte sich, während die Wasserstoffperoxidspiegel sanken. 
Das Resultat passt gut zu den Erfahrungen aus Asien: Nicht umsonst heißt der Pilz dort „Pilz der Unsterblichkeit“.
Quelle: 
Sudheesh NP, Ajith TA, Ramnath V, Janardhanan KK.: Therapeutic potential of Ganoderma lucidum (Fr.) P. Karst. against the declined antioxidant status in the mitochondria of post-mitotic tissues of aged mice. Clin Nutr.  2009 Dec 29. doi:10.1016/j.clnu.2009.12.003

 

Invasiven Blasenkrebs mit Maitake und Vitamin C behandelt

Es gibt zahlreiche Laboruntersuchungen über die Wirksamkeit von Medizinalpilzen gegen Krebszellen. Wie häufig im Alltag aber mit Medzinalpilzextrakten erfolgreich gegen Krebserkrankungen vorgegangen wird, das ist nicht wirklich bekannt.
Spannend deshalb der Bericht über einen 87-jährigen Patienten, der interessanterweise früher selbst als Arzt niedergelassen war. Bei ihm wurde ein invasiver Blasenkrebs festgestellt, ein Blasenkrebs also, der bereits in die Muskulatur eingewachsen war. Diese Form hat normalerweise keine gute Prognose und wird umfangreich behandelt: Die Deutsche Krebsgesellschaft schreibt beispielsweise: Hierbei reicht die TUR-B als Therapie nicht aus, sondern die gesamte Harnblase sowie die Beckenlymphknoten müssen entfernt werden. Beim Mann werden darüber hinaus die Prostata mit den beiden Samenblasen entfernt und die beiden Samenleiter durchtrennt. Bei der Frau werden die Gebärmutter, die Eierstöcke, die Eileiter und ein Teil der Scheidenwand entfernt.
Der 87-jährige Arzt lehnte aber nach der transurethralen Resektion seines großen Blasentumors jede weitere schulmedizinische Maßnahme ab. Er nahm nur Maitake-Extrakt und Vitamin C ein. Trotz des als hoch eingeschätzten Rezidivrisikos ging es dem Patienten nach zwei Jahren (zum Zeitpunkt der Berichterstattung) unverändert gut. Er hatte weder Blut im Urin noch Schmerzen oder andere Symptome. 

Quelle: Rajamahanty S, Louie B, O’Neill C, Choudhury M et al: Possible disease remission in patient with invasive bladder cancer with D-fraction regimen. International Journal of Generial Medicine 2009: 2; 15-17.

 

Hoffnung für Parkinson-Patienten

Ganoderma lucidum, der Medizinalpilz Ling Zhi also, könnte durch seine entzündungshemmenden und immunmodulierenden Eigenschaften zur Behandlung der Parkinsonkrankheit beitragen. Zu diesem Ergebnis kommen die Pekinger Wissenschaftler nach einer Reihe von Laborversuchen.  
Die genaue Entstehung der Parkinson-Krankheit ist noch nicht endgültig geklärt. Sicher ist jedoch die Beteiligung entzündlicher Reaktionen. Diese zeigen sich als Mikroglia-Aktivierung. Mikrogliazellen sind für die aktive Immunabwehr im Zentralnervensystem zuständig. Sie haben also eine ähnliche Aufgabe wie Makrophagen, die in anderen Geweben Eindringlinge „fressen“. 
Eine Parkinsonerkrankung lässt sich im Tiermodell durch bestimmte Gifte künstlich auslösen. Genau wie die echte Parkinson-Krankheit aktiviert das Gift die Mikroglia, die wie im Krankheitsfall für eine Ausschüttung von Zytokinen und Stickoxid sorgt. 
Dies änderte sich, wenn Ling Zhi hinzu kam. Dieser Medizinalpilz wirkte im Labormodell der Entzündung entgegen. Ganoderma lucidum könnte die Gehirnzellen vor den Schäden durch die Entzündung schützen.  Die Autoren hoffen angesichts ihrer Studienergebnisse, dass es bald bessere Behandlungsmöglichkeiten der Parkinson-Krankheit gibt.
Quelle: Zhang R, Xu S, Cai Y, Zhou M et al.: Ganoderma lucidum Protects Dopaminergic Neuron Degeneration Through Inhibition of Migriglial Activation. eCAM 2009;Page 1 of 9, doi:10.1093/ecam/nep075

 

Krebs bei Hunden: Medizinalpilze wirken!

Krebs ist die Haupttodesursache von Hunden, die älter sind als 5 Jahre. Die Krankheit wird meistens mit einer Chemotherapie behandelt. Häufige Folge ist das Auftreten einer Neutropenie, einer Verminderung der neutrophilen Granulozyten im Blut. 
In dieser Studie, die ein Jahr lang in Santa Fe (New Mexiko) durchgeführt wurde, ging es darum, mehr über die Anwendung von Medizinalpilzen bei krebskranken Hunden herauszufinden. Insbesondere sollte untersucht werden, ob Neutropenien seltener auftraten und die Lebensqualität besser war, wenn die Hunde im Rahmen der Chemotherapie zusätzlich dem Körpergewicht angepasste Dosen einer Mischung aus folgenden Medizinalpilzen bekamen:
    •    Agaricus blazei
    •    Cordyceps sinensis hybrid
    •    Lentinula edodes
    •    Grifola frondosa
    •    Ganoderma lucidum
    •    Coriolus versicolor
Zusätzlich bekamen die Tiere eine spezielle Immunprotein-Mischung. Die 64 in die Studie aufgenommenen Tiere blieben zu Hause. Ihre Halter wurden aufgefordert, bestimmte Verhaltensparameter (z.B. Fressen, Erbrechen, Durchfall, Müdigkeit) in vorbereiteten Fragenbögen zu dokumentieren. 
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Nebenwirkungen der Chemotherapie tatsächlich seltener auftraten. 56 Prozent der Hunde hatten keine Neutropenie. Nur 10 Prozent der Tiere, die Neutropenien entwickelten, zeigten Symptome. Über 60 Prozent der Tiere fraß trotz der Chemotherapie mit gutem Appetit. Insgesamt blieb die Lebensqualität näher an den Werten gesunder Tiere.
Quelle: Holliday JC, Gianotti BM, Cleaver MP, Mullins MN et al: Preclinical Evaluation of Concurrent Medicinal Mushroom–Based Immune-Enhancement Supplementation in Dogs Undergoing Chemotherapy for Various Cancers. International Journal of Medicinal Mushrooms 2009; 11(2): 167–84.

 

Chinesische Studie: Pilze und Grüner Tee reduzieren das Brustkrebsrisiko

In Südostchina wurde im Jahr 2004/2005 eine spannende Untersuchung durchgeführt. Eine Gruppe von 1009 Brustkrebspatientinnen (Alter zwischen 20 und 87 Jahren) wurde einer zweiten Gruppe von gesunden Frauen gegenübergestellt. Alle Frauen wurden in Einzelinterviews zu ihrer Ernährung und ihren Lebensgewohnheiten befragt. Besonders wurde nach dem Konsum von Pilzen und Tee gefragt. 
Die Statistik zeigte dann deutlich, dass eine höhere Einnahme von Pilzen das Brustkrebsrisiko erniedrigte. Das galt für Frauen vor den Wechseljahren ebenso wie danach. Das Risiko ließ sich noch weiter senken: Frauen, die viele Pilze aßen und außerdem Grünen Tee tranken, hatten ein noch geringeres Risiko für Brustkrebs. 

Quelle: Zhang M, Huang J, Xie X, Holman CD: Dietary intakes of mushrooms and green tea combine to reduce the risk of breast cancer in Chinese women. Int J Cancer. 2009 Mar 15;124(6):1404-8.

 

Die Allergologen entdecken die Medizinalpilze!

Naturheilkundlich interessierte Therapeuten sind schon lange sicher, dass Medizinalpilze gut wirksam gegen Allergien sind. Jetzt hat auch eine Fachzeitschrift für Allergologen eine erfreuliche Untersuchung zum ABM-Pilz bei Allergien veröffentlicht. 
Die norwegischen Wissenschaftler hatten in einer früheren Untersuchung nach einem Mittel gegen Pneumokokken-Infektionen gesucht und herausgefunden, dass ein Extrakt aus ABM, Hericium und Maitake am wirksamsten war. Jetzt testeten sie (wieder im Mäusemodell), ob und wie dieser Extrakt bei Allergien wirkt. 
Das Resultat ist sehr erfreulich: Der Extrakt kann die Entwicklung von IgE-vermittelten Allergien verhindern, wenn er vorab gegeben wird. Noch interessanter fanden die Wissenschaftler allerdings ihre zweite Schlussfolgerung: Der Extrakt hatte offenbar einen therapeutischen Effekt, wenn er zusammen mit dem Allergen (oder spätestens drei Wochen nach der Sensibilisierung) gegeben wurde. 
Ein Zeitraum von mehreren Wochen bei der Maus könnte auf Menschen übertragen mehrere Monate bedeuten. Auch schon länger bestehende Allergien könnten also möglicherweise noch erfolgreich behandelt werden. 

Quelle: Ellertsen LK; Hetland G: An extract of the medicinal mushroom Agaricus blazei Murill can protect against allergy. Clinical and molecular allergy 2009; 7 (1); 6.

 

Diabetes: Testsieger Coprinus

Nachdem bereits im Jahr 2006 der blutzuckersenkende Effekt von vanadiumreichem Coprinus comatus gezeigt werden konnte, wurde jetzt erneut ein Tierversuch durchgeführt, um den blutzuckersenkenden Effekt von drei verschiedenen vanadiumreichen Pilzspezies zu untersuchen: Schopftintling (Coprinus comatus), Ling zhi (Ganoderma lucidum) und Maitake (Grifola frondosa). Der Coprinus erwies sich sozusagen als Testsieger. 
Mäuse mit einem künstlich erhöhten Blutzuckerspiegel reagierten auf die Coprinusgabe mit einem Absinken des Blutzuckers. In einem zweiten Test bekamen sie Adrenalin verabreicht, das normalerweise einen Blutzuckeranstieg bewirkt. Die Coprinusgabe stoppte den Blutzuckeranstieg jedoch. Auch gesunde Mäuse profitierten von Coprinus: Sie zeigten eine verbesserte Zuckertoleranz. 
Diese Tests wurden auch mit Ling Zhi und Maitake durchgeführt. Die Ergebnisse mit Coprinus waren jedoch signifikant besser. Der Coprinus wird offensichtlich aus gutem Grund so gerne von Diabetikern genommen. 

Quelle: Han C, Liu T: A comparison of hypoglycemic activity of three species of basidiomycetes rich in vanadium. Biological trace element research 2009; 127: 177-82.

 

Hericium wirkt gegen Gedächtnisstörungen

Mit dem Ausdruck „milde kognitive Beeinträchtigungen“ beschreiben Mediziner Patienten, die beispielsweise unter Gedächtnisstörungen leiden, aber noch nicht das Vollbild einer Demenz zeigen. Betroffen sind vermutlich mehr als 8 Prozent der älteren Bevölkerung. Eine unschöne Situation für Betroffene und Angehörige: Was soll und was kann man tun, wenn die Diagnose „milde kognitive Beeinträchtigung“ lautet?
In einer Doppelblindstudie wurden japanische Patienten zwischen 50 und 80 Jahren mit einer leichten kognitiven Beeinträchtigung in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe bekam 16 Wochen lang 3mal täglich 250mg Hericiumpulver-Tabletten, die andere Gruppe erhielt ein wirkungsloses Placebo. Anschließend wurden alle Teilnehmer 4 Wochen lang nachkontrolliert. In der Hericium-Gruppe war die kognitive Funktion signifikant besser. Nebenwirkungen zeigten sich nicht. 
Offenbar gibt es für Hericium, der ja den Ruf eines „Magen-Darm-Pilzes“ hat, auch noch ganz andere lohnende Einsatzbereiche!
Quelle: 
Mori K, Inatomi S, Ouchi K, Azumi Y, Tuchida T: Improving effects of the mushroom Yamabushitake (Hericium erinaceus) on mild cognitive impairment: a double-blind placebo-controlled clinical trial. Phytother Res. 2009 Mar;23(3):367-72.

 

Wenn es nur noch tröpfelt... Heilpilze bei Prostatabeschwerden

Gute Nachrichten für Männer, die Schwierigkeiten mit dem Wasserlassen haben: In einer randomisierten Doppelblindstudie aus Japan zeigte sich Ling Zhi (Ganoderma lucidum) als wirkungsvoll bei Männern mit Miktionsstörungen.
Die Männer nahmen 12 Wochen lang täglich 6mg Ganoderma-Extrakt oder Plazebo ein. Der IPSS (internationale Prostata-Symptom-Score) besserte sich durch Ling Zhi stärker als unter Plazebo, Nebenwirkungen traten nicht auf.
Quelle: Noguchi M, Kakuma T, Tomiyasu K, Yamada A et al: Randomized clinical trial of an ethanol extract of Ganoderma lucidum in men with lower urinary tract symptoms. J Androl. 2007 Dec 20.

 

Metformin? Vitamin B12 substituieren!

Eine Studie hat bestätigt, was viele orthomolekular arbeitende Therapeuten bereits geahnt hatten: Metformin verursachte in einer Untersuchung an 165 Typ-2-Diabetikern einen Abfall von Vitamin-B12 und Folsäure sowie einen Anstieg von Homocystein. Rosiglitazon dagegen veränderte weder Vitamin-B12- noch Folsäure-Status.
Eine Substitution ist bei Patienten unter Metformin-Langzeittherapie sinnvoll.
Quelle: Sahin M et al: Effects of metformin or rosiglitazone on serum concentrations of homocysteine, folate an vitamin B12 in patients with type 2 diabetes mellitus. J Diabetes Complications 2007; 21: 118-23.

 

Können Asthmatiker aufatmen? Medizinalpilze bei Asthma

Die Einnahme von Cordyceps wird Asthmatikern schon lange empfohlen. Jetzt werden die positiven Therapeutie-Erfahrungen auch durch Studienergebnisse gestützt: 60 Patienten mit mittelschwerem Asthma wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Nach zwei Monaten wurden die IGE-Level und weitere Entzündungsparameter verglichen.
In der Gruppe, die Cordyceps-Kapseln bekommen hatten, waren die Entzündungsmarker geringer ausgeprägt.
Die Autoren vermuten eine regulierte TH1-TH2-Balance als Ursache.
Quelle: Wang NQ, Jiang LD, Zhang XM, Li ZX. Effect of dongchong xiacao capsule on airway inflammation of asthmatic patients. Zhongguo Zhong Yao Za Zhi. 2007 Aug;32(15):1566-8.

 

ABM bietet neue Chancen für Typ-2-Diabetiker!

Die Entwicklung einer Insulinresistenz ist ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung des so genannten Alters- oder Typ-2-Diabetes. Die Insulinresistenz gilt auch als Risikofaktor für die Entwicklung einer Arteriosklerose und soll auch an der Entstehung des Syndroms der Polyzystischen Ovarien beteiligt sein - eine gerade bei jungen Frauen häufige Ursache von Sterilität und Zyklusstörungen.

Lässt sich die Insulinresistenz durch die Anwendung von Agaricus blazei Murill (ABM) wieder rückgängig machen?
Um diese Frage zu klären, wurde eine randomisierte, doppelblinde placebo-kontrollierte Untersuchung durchgeführt - ein sehr engagiertes Studiendesign also! In einer Gruppe von 536 registrierten Diabetespatienten wurden 72 Probanden gefunden, die folgende Merkmale aufwiesen:
- Alter zwischen 20 und 75 Jahren
- chinesische Herkunft
- Typ-2-Diabetes seit mehr als 1 Jahr
- Teilnehmer an einer Behandlung mit Gliclazide und Metformin für mehr als 6 Monate vor der Untersuchung.

Die Probanden wurden nach Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt und zwölf Wochen lang behandelt: Eine Gruppe bekamt täglich 1500 mg ABM-Extrakt, die andere ein Placebo (Zellulose).
Zur Bestimmung der Insulinresistenz wurde der HOMA-Test (Homeostasis Model Assessment-Test) angewandt. Hierbei werden Insulin und Blutzucker nach mindestens 12-stündigem Fasten parallel bestimmt und aus den Werten der HOMA-Index berechnet. Die Ergebnisse sind deutlich: Die mit ABM-Extrakt behandelten Probanden wiesen einen signifikant geringeren HOMA-Index (3,6) im Vergleich zur Kontrollgruppe (6,6) auf. Die ABM-Extrakte verbesserten also die Insulinresistenz bei Patienten mit Typ 2 Diabetes. Vermutlich ist ein Anstieg der Adiponectinkonzentration dafür verantwortlich - weitere Langzeituntersuchungen sollten folgen.
Quelle: 
Hsu CH; Liao YL; Lin SC; Hwang KC; Chou P: The mushroom Agaricus Blazei Murill in combination with metformin and gliclazide improves insulin resistance in type 2 diabetes: a randomized, double-blinded, and placebo-controlled clinical trial. J Altern Complement Med 2007 Jan-Feb;13(1):97-102. (ISSN: 1075-5535) Department of Chinese Medicine, Taipei Hospital, Taiwan.


 

Fallbericht: Ling Zhi in elf Tagen erfolgreich gegen Magenkrebs!

Non-Hodgkin-Lymphome gehören zu den häufigsten Krebserkrankungen: allein in Deutschland erkranken pro Jahr etwa 12.500 Menschen. Besonders aggressiv ist das großzellige, diffuse B-Zell-Lymphom, das oft Magen- oder Darmschleimhäute betrifft. Ohne Therapie sterben die Betroffenen oft innerhalb weniger Monate. Aus diesem Grund berichtete eine internationale chirurgische Fachzeitschrift über einen ungewöhnlich positiven Verlauf, an dem Ling Zhi möglicherweise entscheidend mit beteiligt war.
Ein 47-jähriger Mann mit Oberbauchschmerzen wurde endoskopiert. Es zeigte sich ein großes gastrisches Geschwür, das sich nach einer Biopsie als großzelliges gastrisches B-Zellen-Lymphom herausstellte. Bei einer Magenresektion elf Tage später wurde trotz sorgfältiger Probeentnahmen kein Hinweis auf ein großzelliges gastrisches B-Zellen-Lymphom mehr gefunden. Stattdessen wurde festgestellt, dass die gesamte Magenwand von zytotoxischen kleinen T-Lymphozyten durchdrungen war. Die Autoren gehen davon aus, dass die zytotoxischen T-Zellen als Immun-Antwort zur Bekämpfung des B-Zell-Lymphoms gebildet wurden und zur kompletten Regression führten.
Nach Rücksprache teilte der Patient mit, dass er Megadosierungen von Ganoderma lucidum eingenommen hatte - der Grund für die erfolgreiche Immunreaktion?
Quelle: Cheuk W; Chan JK; Nuovo G; Chan MK; Fok M: Regression of gastric large B-Cell lymphoma accompanied by a florid lymphoma-like T-cell reaction: immunomodulatory effect of Ganoderma lucidum (Lingzhi)? Int J Surg Pathol 2007 Apr;15(2):180-6 (ISSN: 1066-8969) Department of Pathology, Queen Elizabeth Hospital, Wylie Road, Kowloon, Hong Kong

 

Maitake contra Blasenkrebs

Rauchen scheint der wichtigste Risikofaktor für das Entstehen von Harnblasenkarzinomen zu sein, Männer sind häufiger von dieser Krebsart betroffen als Frauen. Auch Friseure haben ein erhöhtes Risiko für Blasenkrebs.
Auf der Suche nach natürlichen, unkonventionellen Therapiemöglichkeiten, die ein günstigeres Nebenwirkungsprofil aufweisen als die übliche Chemotherapie, wenden Krebspatienten die verschiedensten Naturheilmittel an. Die Wirksamkeit vieler Substanzen ist nie überprüft worden. In einer aktuellen Untersuchung wählte der New Yorker Autor acht natürliche, im Handel erhältliche Produkte aus und testete, ob sie das Wachstum menschlicher Blasenkarzinomzellen T24 beeinflussten.
Die Studie zeigte gute Ergebnisse für zwei Pilze: Extrakte aus Maitake (Grifola frondosa) und Extrakte aus Phellinus linteus, sorgten innerhalb von weniger als 72 Stunden dafür, dass das Wachstum der Zellen sich signifikant verringerte (über 90 Prozent Wachstumsminderung in 72 Stunden!). Die anderen sechs Produkte zeigten keine Wirkungen. Hierbei handelte es sich um
    •    Hefezellwandextrakt,
    •    Arabinoxylan aus Reiskleie,
    •    Extrakt aus ABM (Agaricus blazei murill) alleine oder kombiniert mit Haifischknorpel,
    •    Pulver aus drei Pilzen und drei Kräutern
    •    Myzel-Extrakt aus verschiedenen Pilzen
Der Effekt von Maitake und Phellinus war dosisabhängig, d.h. die Dosis musste ausreichend hoch sein, um das Wachstum der Krebszellen zu hemmen. Wurde eine eigentlich zu niedrige Konzentration der Extrakte jedoch mit Vitamin C kombiniert, wirkten sie wiederum zelltoxisch und führten zum über 90prozentigen Zelltod.
Fazit: Diese Studie zeigt nicht nur, dass Extrakte aus Maitake und aus Phellinus linteus im Laborversuch sehr gut wirksam gegen menschliche Blasenkrebszellen sind. Sie ist auch ein Beweis für den Sinn einer Kombination von verschiedenen Vitalstoffen: Vitamin C erhöt die Zytotoxizität der Pilze und spielt so eine synergistische Rolle. Der Autor schlussfolgert, dass die beiden Pilzextrakte einzeln oder in Kombination mit konventionellen Modalitäten zur Behandlung des oberflächlich wachsenden Blasenkarzinoms einsetzbar sind.
Quelle: 

Konno S: Effect of various natural products on growth of bladder cancer cells: two promising mushroom extracts. Altern Med Rev 2007 Mar; 12 (1): 63-8 (ISSN: 1089-5159) New York Medical College; Department of Urology; Munger Pavilion 4th Floor; Valhalla, NY 10595, USA.

 

Kinderlähmung - ABM statt Impfung?

Die Poliomyelitis oder Kinderlähmung wird durch Polioviren hervorgerufen. Die Viren befallen die muskelsteuernden Nervenzellen des Rückenmarks und führen zu bleibenden Lähmungserscheinungen, manchmal zum Tod. Meistens sind ungeimpfte Kinder, seltener Erwachsene betroffen. Das Polio-Impfprogramm hat die Krankheit in Deutschland beseitigt. In Nordindien, Afghanistan, Pakistan, Niger und Nigeria ist das Übertragungsrisiko jedoch nach wie vor hoch.
Agaricus brasiliensis (ABM) wird weltweit wegen seiner antiviralen Wirksamkeit eingenommen. In dieser Untersuchung wurde untersucht, ob ABM auch gegen Polioviren wirksam ist und welche Form der Extraktion (Wasser- oder Alkoholbasis oder isolierte Polysaccharide - PLS) aus dem Fruchtteil des Agaricus-brasiliensis-Pilzes am besten wirkt. Bei der Zeitauswertung mittels Plaque assay stellte sich heraus, dass die Zugabe der ABM-Extrakte sofort zu einer konzentrationsabhängigen Reduzierung der Plaquezahl führte. Die Zahl der Plaques nahm je nach Konzentration um 50-88 Prozent ab!
Die Schlussfolgerung der Autoren lautet, dass die antivirale Wirksamkeit besonders unmittelbar nach der Polio-Virus-Infektionsphase groß ist. Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen den Befund, dass Pilze eine wichtige Quelle für potenzielle antivirale Präparate sein können.
Quelle: Faccin LC; Benati F; Rincao VP; Mantovani MS et al.: Antiviral activity of aqueous and ethanol extracts and of an isolated polysaccharide from Agaricus brasiliensis against poliovirus type 1. Lett Appl Microbiol 2007 Jul;45(1):24-8. (ISSN: 0266-8254) Departamento de Microbiologia, Universidade Estadual de Londrina, Londrina, Parana, Brazil.

 

Warum macht Ling Zhi müde?

Ling Zhi (Ganoderma lucidum, Reishi) wird zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten verwendet. Nicht selten berichten Anwender quasi als Nebenwirkung über abendliche Müdigkeit oder auch eine bessere Schlafqualität.
Eine detaillierte Studie mit Laborratten hat sich jetzt erstmalig damit beschäftigt, wie ein Ling-Zhi-Extrakt auf den Schlaf wirkt. Dabei wurde festgestellt, dass Ling Zhi ähnlich wie der Neurotransmitter Gamma-Aminobuttersäure (GABA) wirkt. GABA ist an fast allen neuronalen Abläufen im zentralen Nervensystem beteiligt. Die Substanz hemmt die Ausschüttung von anregenden Neurotransmittern und Hormonen. GABA löst die Angst, fördert den Schlaf, entspannt die Muskeln und stabilisiert den Blutdruck - ein wahrer Stresskiller also! Viele Schlafmittel besitzen ihre Wirksamkeit über die Verstärkung von GABA.
Ling-Zhi-Extrakt zeigte interessanterweise keine Wirkung auf die Schlafarchitektur, wenn die Dosierungen bei 80 bis 120 mg/kg Körpergewicht lagen und die Ratten keine weiteren Medikamente bekamen. Bei Ratten, die mit dem Schlafmittel Pentobarbital behandelt worden waren, sah das anders aus. Bei ihnen bewirkte der Ling-Zhi-Extrakt, dass sich die Einschlafzeit verkürzte und sich die Dauer des Schlafes, des Nicht-REM-Schlafes sowie der leichten Schlafzeiten erhöhte. Der Extrakt potenzierte also die GABAerge Wirkung des Pentobarbital.
Außerdem zeigte Ling-Zhi-Extrakt einen signifikanten Effekt auf die Delta-Aktivitäten des Nicht-REM-Schlafs. Diese Wirkung wurde auch durch das Schlafmittel Flumazenil nicht blockiert.
Die Ergebnisse führen die Autoren zu der Schlussfolgerung, dass Ling-Zhi eine Arzneipflanze mit teilweise benzodiazepin-ähnlicher und hypnotischer Wirksamkeit ist.
Quelle: Chu QP; Wang LE; Cui XY; Fu HZ; Lin ZB; Lin SQ; Zhang YH: Extract of Ganoderma lucidum potentiates pentobarbital-induced sleep via a GABAergic mechanism. Pharmacol Biochem Behav 2007 Apr;86(4):693-8. (ISSN: 0091-3057) Department of Pharmacology, Peking University, School of Basic Medical Science, 38 Xueyuan Lu, Beijing 100083, China.

 

Prostatakrebs: Ling Zhi als natürlicher Hormonhemmer

Charles Huggins erhielt 1956 den Nobelpreis für die Entdeckung, dass das Wachstum des Prostatakrebses hormonabhängig ist. Der Krebs braucht vor allem Testosteron, um zu wachsen. Entzieht man das Testosteron, bildet sich nicht nur die gesunde Prostata zurück, sondern auch das Prostatakarzinom. Heute ist die Hormontherapie ein Grundpfeiler der Behandlung beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom. Meistens werden allerdings nicht mehr Hormone, sondern GnRH-Analoga (gonadotropin releasing hormone) eingesetzt, die den Androgenspiegel indirekt senken.
Auch Ling Zhi (Ganoderma lucidum, Reishi) ist, wie zahlreiche Berichte zeigen, antiandrogen wirksam, hemmt also die Wirkung der männlichen Sexualhormone. Der Extrakt Ganoderol B wurde jetzt genauer untersucht. Er hat eine 5-Alpha-Reduktase hemmende Wirkung und besitzt die Fähigkeit, am Androgenrezeptor anzudocken. Auf diese Weise konnte der Extrakt im Tierversuch die androgeninduzierte Zellbildung hemmen und das erneute Wachstums von testosteroninduzierter Prostata unterdrücken. Ganoderol B trägt offenbar dazu bei, dass sich die Signalwirkung der Androgenrezeptoren abschwächt - ein wichtiger Mechanismus für die antiandrogene Wirksamkeit.
Letztendlich zeigen die Ergebnisse, dass Ganoderol B nicht nur den PSA-Wert senken kann, sondern tatsächlich sehr nützlich in der Unterdrückung der Androgenfunktion und deren Rezeptoren sein kann und so zur Therapie von Prostatakrebs und benigner Prostatahyperplasie (BPH) beiträgt.
Quelle: 
Liu J; Shimizu K; Konishi F; Kumamoto S; Kondo R: The anti-androgen effect of ganoderol B isolated from the fruiting body of Ganoderma lucidum. Bioorg Med Chem 2007 Jul 15;15(14):4966-72. (ISSN: 0968-0896)

 

 

 

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